Status quo - et vadis?
Strukturelle Verankerung der Gesundheitsförderung in der Schule.
Ausgangslage
Auf Initiative unseres damaligen Schulleiters Werner Braun hat sich das Kollegium an einem pädagogischen Weiterbildungstag zum Thema «Balancieren im Lehrberuf - im Spannungsfeld Schule wirksam gesund bleiben» Anfangs 2008 - unter der Moderation von Siegfried Seeger - entschieden, den Weg zur guten gesunden Schule zu beschreiten.
Viele verschiedene einzelne Projekte und schulische Aktivitäten bestehen bereits. Einige Projekte und Aktivitäten haben gesundheitsfördernde Elemente. Sie überschneiden sich teilweise in ihrer Wirkung, decken aber nicht alle Aspekte der Gesundheitsförderung ab. Die Projekte und schulischen Aktivitäten werden daher auf ihr Gesundheitspotential hin überprüft.
Beschreibung des Projektes
Projektziel
Strukturelle Verankerung der Gesundheitsdimension im Schulprogramm und im Bewusstsein der Beteiligten. Das Schulprogramm wird durch Kontrakte ergänzt, in denen Fachgruppen/AG's/JGT etc. neben Ergebnis- und Prozessqualität die Gesundheitsqualität explizit formulieren. (Ziel 1)
Evaluation und Vernetzung bestehender schulischer Aktivitäten/Projekte. Eine Übersicht über alle Aktivitäten/Projekte und deren Verankerung im Schulprogramm wird erstellt. Die Aktivitäten/Projekte werden in einem zweiten Schritt auf ihre Gesundheitsqualität hin evaluiert. (Ziel 2)
Strategien und Massnahmen
Die Gesundheitsdimension wird bei allen Aktivitäten und Projekten jeweils mitgedacht (auch mittels Kontrakt, siehe Anhänge). Mittels Input, Aufklärung und Dokumentation der Gesundheitsdimension mit Denkbeispielen für das Team und dem Coaching einzelner Gruppen soll der Prozess der Verankerung der Gesundheitsdimension in Fachteams und Arbeitsgruppen erreicht werden.
Der Prozess der Verankerung der Gesundheitsdimension im Schulprogramm wird durch die Instrumente für Qualitätsentwicklung und Evaluation in Schulen IQES und IQESonline.net und mit selbst entwickelten Instrumenten (siehe Anhänge) gestützt.
Mittels www.IQESonline.net (einer Plattform für gute gesunde Schulen und solche die es werden wollen) und Gesprächen wird eine Zusammenstellung aller schulischen Aktivitäten/Projekte geschaffen. Diese Aktivitäten werden auf ihre Qualität in den Bereichen Partizipation, Nachhaltigkeit, Empowerment und Chancengleichheit hin untersucht, verglichen und angepasst.
Geplante Evaluation
Jedes Jahr (Schulentwicklungstag) werden die Kontrakte in der Arbeitsgruppe, Fachteam oder JGT überprüft, überarbeitet, angepasst und aktualisiert.
Die Evaluationen finden mit den Instrumenten von www.iqesonline.net statt. Der regelmässige Einsatz von standardisierten und ergänzten/angepassten Fragebögen der online-Plattform lässt eine hohe Vergleichbarkeit und kontinuierliche Beobachtung der Veränderung zu.
Konzepte der Gesundheitsförderung
Chancengleichheit
Die Umsetzung des Projekts findet in Arbeitsgruppen, Fach- und Jahrgangsteams, SchülerInnen-Rat, Schulkonferenzen und Pädagogischen Konventen statt. Bei der Zusammensetzung der Gruppen wird auf Durchmischung von Geschlecht und Lehrstufe (A/B) geachtet.
Empowerment
Durch die selbstständige Formulierung der Ziele betreffend Gesundheit in den Fachgruppen/AG's/JGT etc. und mit der Unterstützung der Kontaktlehrpersonen werden die Teammitglieder aktiv zu selbständigen Handeln befähigt. Sie erhalten einen grösseren Handlungsspielraum in der Gestaltung der gesundheitsfördernden Prozesse.
Partizipation
Die Aktivitäten/Projekte werden von Arbeitsgruppen, Fach- und Jahrgangsteams und SchülerInnen-Rat selber evaluiert. Die Evaluationsfragebögen werden gemeinsam erstellt. Aufgrund der Evaluationsergebnisse werden weitere Schritte gemeinsam entwickelt und bestimmt.
Langfristigkeit
Jede Arbeitsgruppe etc. verfasst einen standardisierten Kontrakt. Dieser bildet die Basis für eine nachhaltige Arbeit.
Zielerreichung (Evaluation)
Projektziele
1. Projektzyklus (0910): iqesonline.net als Evaluationstool eingeführt, Fachteams wurden gegründet, schlankere Sitzungsstruktur verabschiedet, Kontrakt (siehe Anhang) entwickelt.
2. Projektzyklus (1011): Sitzungsrhytmus erneut gestrafft, Spurgruppe pädagogische Konvente geschaffen, Evaluation schulischer Aktivitäten und Anlässe gestartet.
Positive Entwicklungen können im Bereich der sozial-emotionalen Befindlichkeit, der Zusammenarbeit betreffend Unterrichtsgestaltung und dem Schulklima und -kultur und bei den fachlichen als auch überfachlichen Leistungen festgestellt werden.
Strategien und Massnahmen
Die strukturelle Verankerung der Gesundheitsförderung hat erste positive Ergebnisse auf dem Weg zur guten gesunden Schule geliefert. Die Kontaktlehrpersonen Gesundheit konnten ihr Wissen einbringen und haben mit dem Instrument der Kontrakte einen wichtigen Beitrag zur Verankerung der Gesundheitsförderung leisten können.
Die gewählten Strategien und Massnahmen sind zielführend und wirksam.
Stärken
Erwartet: Verschafft Überblick über alle Aktivitäten und deren Vernetzung. Ermöglicht die Fokussierung aller Beteiligten auf die Gesundheitsförderung. Vernetzt die bestehenden Aktivitäten und verankert die Gesundheitsförderung strukturell. Kompetenzzuwachs aller Beteiligten.
Konkret: Die Stärke der strukturellen Verankerung der Gesundheitsförderung liegt in der subtilen unpersönlichen Wirkung. Unser gewählter Weg zur guten gesunden Schule verlangt zudem eine Förderung der Schlüsselkompetenzen der einzelnen Lehrkräfte, welche sich positiv auf das System auswirkt.
Schwächen
Erwartet: Aufwand für die Erfassung aller Aktivitäten und deren eventuelle Anpassung ist gross. Die Einführung der Gesundheitsdimension als weitere Dimension neben Prozess- und Ergebnisdimension und die damit verbundene Kontraktarbeit verlangt von allen Beteiligten Kopfarbeit und Zeit.
Konkret: Der Weg zur guten gesunden Schule braucht aktive veränderungsbereite lernende Beteiligte und eine Schulführung, welche die Veränderungsprozesse tatkräftig unterstützt und überprüft. Diese Grundlage ist zu schaffen und zu fördern (über Personalentwicklung und Weiterbildung).